Donnerstag, 18. Mai

ERDE – UND WAS WAR AM ANFANG?


Wir sitzen im Sitzkreis zusammen in unserm kleinen Projektraum, auf dem Podest in der Mitte liegt das braune Tuch, darauf ein Erdhaufen, und unter dem Tuch sind 3 Dinge versteckt. Nach der Begrüßung beginnen wir mit dem Lied:  Ich bin da, das ist wunderbar ...

Der Erzählstein geht in die Runde, mit der Frage: „Was habt ihr gestern erlebt. Und - habt ihr vielleicht noch über Entdeckungen und Erdlinge nachgedacht? Die Kinder sind eher zurückhaltend, aber erwartungsvoll, was heute auf sie zukommt.

Wir schauen und die Erde in der Mitte an: Wie sieht sie aus? Braun, schwarz. Wir einigen uns auf dunkelbraun, trocken, körnig.
Ich fordere die Kinder auf, die Erde zu fühlen. Nacheinander wird die Erde von einigen vorsichtig mit einer Hand angefasst, von anderen mit beiden Händen ausgiebig durchgeknetet, durch die Hände rieseln gelassen, ertastet, erfühlt. Von einem Kind gerade mal kurz berührt.
Sie fühlt sich weich und ein bisschen hart an, körnig, erdig an. Wenn man Wasser zutäte, könnte man damit etwas formen, ähnlich wie Sand.

Unter dem Tuch liegen Dinge, die man in der Erde finden kann.

Die Kinder kommen und fühlen. Dabei ist es ziemlich still, denn wenn alle leise sind, kann man besser fühlen. Eine Wurzel wird erfühlt, ein Stein und eine Kartoffel, die uns allen in ihrer variationsreichen Zubereitungsform so gut schmeckt.
Ja, was haben denn nun Erdlinge mit Erde zu tun?

Wie hat eigentlich alles angefangen?
Dazu will uns David (biblische Erzählfigur) etwas erzählen. Er stellt sich den Kindern vor: 10 Jahre ist er alt, wohnt am See Genezareth, und die Kinder bekommen auch heraus, das es den See in Israel gibt, und Nazareth liegt auch in Israel. David hat 5 Geschwister, sein Vater ist Fischer und er spielt mit seinen Freunden gern am See.
Das Podest wird zur Seite gestellt und wir setzen uns alle im Halbkreis um mein Tischtheater herum. Es dauert eine Weile, bis jedes Kind seinen Platz gefunden hat. Inzwischen sitzt David auf einem Stein am See, schaut auf das glitzernde Wasser und macht sich Gedanken darüber, wie wohl alles angefangen hat. Woher kommt eigentlich der See? Und die Fische darin? Und die Vögel die am Himmel fliegen? Die Esel, die Löwen, ja auch die Häuser und die Menschen? Wie fing alles an? Was war am Anfang? In der Schule hatte er gehört, dass am Anfang nichts da war. Nur Dunkelheit, Stille. Keine Häuser, keine ...

Ich erzähle die Schöpfungsgeschichte nach Jörg Zink und wechsle jeweils die Hintergrundbilder von meinem Tischtheater. Am Ende wissen wir, dass wir alle Erdlinge sind, und das Gott uns Menschen die Natur anvertraut hat, damit wir uns darum kümmern, dass es Pflanzen, Tieren und uns Menschen auf dieser Erde gut geht.

Wir singen das Lied: „Singt mit uns und klatscht in die Hände, Gott hat uns lieb!“

Ich bin ein Erdling, ich bin ein Mensch!
Wir stehen auf, stellen uns in einen Kreis und spüren unseren Körper durch hüpfen und auf der Stelle laufen, wir bleiben stehen, spüren unser Herz – wie
es klopft. Legen eine Hand aufs Herz.  Wir tasten und klopfen unseren Körper ab von den Füßen bis zum Kopf, benennen dabei Körperteile und auch Organe in unserem Körper. Wir laufen und springen noch einmal auf der Stelle und setzen uns wieder im Kreis zusammen.

Nun geht ein Wollknäuel herum, das einen Anfang hat und von jedem Kind nacheinander bis zu dem zusammengefalteten und eingeknoteten Zettel abgewickelt und dort abgeschnitten wird. Was steht auf dem Zettel?
Etwas, was ich mit meinem Körper tun kann, und diese Tat wird von dem betreffenden Kind, manchmal auch von allen, ausgeführt. Jedes Kind wickelt seinen Zettel ab. In ruhiger Atmosphäre, gespannt, was kommt.

singen           sehen          malen
springen           balancieren      Gutes tun     
fühlen
klatschen,        riechen          hören

Schließlich werden die Kinder aufgefordert, mit dem langen Faden ein Fadenbild zu legen. Dabei werden sichtbar:  Eine Schlange, eine Schnecke, ein Herz, ein Ball, ein Armreifen, ein Gespenst ...

Zum Schluss nimmt sich jedes Kind zwei fruchtige Gummibärchen aus einer Tüte
Und zusammen singen wir: Die Zeit ist nun zuende, wir reichen uns die Hände ...
Fröhlich und erfüllt gehen alle auseinander, einige malen hinterher noch ein Bild:
Fische im Wasser, Menschen und Tiere, Pflanzen.

 
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12