12. Tag: Theater – Die TÜTENPRINZESSIN – Im Gruppenraum


Vorbereitungen:
Der Gruppenraum wird verändert: Drachenhöhle und weit weg gegenüber ein Schloss aufgebaut. Prinzessinnen verkleiden sich, ein Drache sitzt schon in seiner Höhle, Prinz Eric im Prinzengewand befindet sich auf dem Weg zu seiner auserwählten Prinzessin Soraya. Tücher zur Gestaltung des Märchens liegen bereit. Fr. Klassen wird das Märchen `sehr erlebend` erzählen, die Schauspieler agieren in ihren Rollen. Alle Zuschauer sitzen auf ihren Plätzen im grossen Stuhlkreis. Prinzessin ist Soraya, Prinz ist Leonie, Drache ist Claire


DIE TÜTENPRINZESSIN – Theater nach dem Märchen von Robert Munsch und Helge Nyncke


Prinzessin Soraya steht vor dem Spiegel: „Oh, bin ich schön. In meinem schicken Prinzessin Kleid sehe so bezaubernd aus!, diese Farben: zartes Lila, dunkles Lila, verspielte Rüschen aus Tüll. Ach, bin ich hübsch! Meine Haare, ist mit meinen Haaren alles in Ordnung? Jetzt setze ich mein Krönchen auf. Ja, so ist es gut.“ Prinzessin Soraya wendet sich um: „Ach, da kommt ja schon Prinz Eric. „Prinz Eric, herzlich Willkommen!“ Prinz Eric hat einen langen Weg hinter sich. Von seinem Königreich bis hier zum Schloss ist er einen ganzen Tag lang auf seinem Pferd geritten. „Wunderbare Prinzessin Soraya, ich grüße dich, du siehst bezaubernd aus.“ Sie unterhalten sich prächtig, essen miteinander, trinken Tee und gehen im Schlosspark spazieren. Sie verstehen sich richtig gut, und sie spielen mit dem Ball: fangen. Dann gehen sie wieder ins Schloss. Prinz Eric setzt sich auf den Thron. Er übt schon mal, wie ein König da zu sitzen, denn König will der Prinz einmal werden und über ein ganzes Reich regieren. Prinzessin Soraya schaut wieder in den Spiegel: Sind die Haare noch hübsch?
Da hören sie ein Rauschen, ein Fauchen, Feuerflammen schlagen wild umher. Prinz Eric rennt nach draußen, Prinzessin Soraya schaut aus dem Fenster. Was ist das? Ein Drache spuckt Feuer, loderndes Feuer!, und dann krallt er sich Prinz Eric und fliegt weg. Prinzessin Soraya rennt aus dem Schloss, zum Wasserbrunnen. Hier ist sie sicher. Als sie sich von ihrem Schreck erholt hat, ist alles schon verbrannt: Die Bäume im Park, alle Kleider im Schloss. Was soll sie anziehen? Sie sucht – und findet in einer Mülltonne nichts als eine Papiertüte, und die sieht auch nicht mehr schön aus. Prinzessin Soraya zieht die Papiertüte an. Und dann macht sie sich auf den Weg. Sie muss Prinz Eric retten. Soraya geht immer den verbrannten Weg entlang, abgebrannte Bäume, verkohlte Pferdeknochen liegen daneben, alles sieht verwüstet aus. Endlich kommt sie zur Drachenhöhle. Den schweren Türklopfer lässt sie an die Holztür klopfen. Der Drache steckt seine Nase raus: „Ah, eine Prinzessin, ich verspeise gern Prinzessinnen zum Nachtisch, aber heute bin ich schon satt,“ und er verzieht sich zurück in die Höhle. Prinzessin Soraya lässt den Türklopfer wieder auf das Holz donnern. Der Drache steckt seine Nase raus. „Was willst du schon wieder? Ich will nicht gestört werden. Ich verspeise gern Prinzessinnen zum Nachtisch, aber heute habe ich keinen Hunger. Komm morgen wieder.“ Prinzessin Soraya sagt: „Lieber Drache, ich habe gehört, dass du als Feuerspucker 20 Wälder mit einem Mal in Brand setzen kannst. Ich würde das so gerne mal sehen, zeig es mir doch bitte.“ Der Drache kommt schnell aus seiner Höhle heraus, stellt sich auf und spuckt, und spuckt so viel Feuer, dass 100 Wälder verbrennen. „Oh Drache, du bist wirklich der Grösste, du hast so viel Energie in dir, ich bin begeistert! Aber Drache, ich habe gehört, du kannst ein Mal um die ganze Welt fliegen, in nur 10 Sekunden!“ Der Drache, bekräftigt in seinen ausserordentlichen Fähigkeiten, fliegt los, und er schafft drei Mal um die ganze Welt zu fliegen, in nur 30 Sekunden! Die Prinzessin klatscht begeistert Beifall. Der Drache setzt sich nieder, bricht sofort völlig entkräftet zusammen und fällt erschöpft in einen tiefen Schlaf. Die Prinzessin stupst ihn an. Er rührt sich nicht. Soraya schreit ihm ins Ohr: „Drache, schläfst du?“ Der Drache rührt sich nicht mehr. Da springt Soraya auf, läuft zur Höhle und befreit Prinz Eric. Der sieht seine Prinzessin an und spricht entrüstet: Prinzessin Soraya, wie siehst du denn aus? Igittigitt! Dein Kleid ist eine schäbige Tüte, deine Haare sind struppig und dein Gesicht ist dreckig. Geh erstmal nach Hause, mach dich zurecht und zieh dir ein schickes Kleid an.“ Prinzessin Soraya läßt ihren Blick durch die Höhle schweifen, holt einen Eimer, und sagt: „Eric, du bist ein Armleuchter!“, und damit schüttet sie einen ganzen Eimer Asche über seinen Kopf.
– Und was wird nun aus der Hochzeit? – Soraya geht nach Hause ins Schloss, der Vater hat neue Möbel und Kleider gekauft. Soraya nimmt ein Bad, zieht sich ein hübsches Kleid an und setzt sich auf den Balkon. Was wird Prinz Eric tun? Wird er sich entschuldigen? Wird er einfach zurückkehren in sein Königreich? Was wird er tun? Zwei Tage später kommt Prinz Eric zu Prinzessin Soraya, stellt sich dicht vor sie. Das Publikum wartet gespannt. Prinz Eric gibt Prinzessin Soraya die Hand und sagt leise: „Entschuldigung.“ Und was antwortet Soraya? Soraya strahlt über`s ganze Gesicht und sagt: „Wir wollen heiraten!“
Prinzessin Soraya und Prinz Eric eröffnen den Tanz, es folgen weitere Tanzpaare bis jede Tänzerin und jeder Tänzer sich auf der Tanzfläche vergnügt.

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