Das Meerschweinchen im Ranzen
(Autor: Alfred Klassen)


Mädchen: Nathalie (Kind mit Meerschweinchen)
(Jungs)
Lehrerinnen: Frau Grother und Frau Hofer


Handlung: Es ist der erste Schultag. Nathalie nimmt ihr Meerschweinchen mit, weil sie denkt, dass sie eine Freundin braucht. Sie steckt das Meerschweinchen in einen kleinen festen Karton, den sie in den Ranzen tut. Dann geht es los: Schulanfängergottesdienst (Meerschweinchen quiekt zwischendurch), Weg zur Schule, erste Stunde in der Klasse mit Frau Grother. Dann Pause: Nathalie nimmt das Schächtelchen nach draußen. Das Meerschweinchen büchst aus und alle Kinder auf dem Schulhof hinterher. Bei den Jungs stellt einer dem anderen ein Bein, sie fallen hin und tun sich weh.   Lara fängt das Meerschweinchen und gibt es Nathalie zurück. Sie werden Freundinnen. Die Mutter holt das  Meerschweinchen ab, Nathalie hat eine neue Freundin, Lara. In der Schule sind wir nicht allein: es sind Freunde und Freundinnen da.


Mutter zu Nathalie: Nathalie, hier ist deine Schultüte, warum kümmerst du dich nicht um sie? Gleich gehen wir zum Gottesdienst?


Sprecher:  Nathalie steckt heimlich ihr  Meerschweinchen in ein Kästchen und versteckt das Kästchen im Ranzen.


Nathalie zur Mutter: Ach, ich komm gleich, ich hab nur meinen Ranzen fertiggemacht. (Nathalie macht den Ranzen zu und läuft zur Mutter)


Mutter zu Nathalie:   Na dann komm, gehen wir. Gleich fängt der Schulanfängergottesdienst an.


Sprecher: Im Schulanfängergottesdienst singen die Eltern und die Kinder schöne Lieder und sie hören eine Geschichte. Als es ganz still ist und  die Pfarrerin die Geschichte erzählt, passiert etwas. Es ertönt ein lautes Quiek durch den Raum! Einige Kinder lachen. „Was war das?“ ruft ein Junge? Die Pfarrerin lässt sich nicht stören und erzählt ihre Geschichte weiter.  Da macht es nochmal laut und deutlich: Quiek! Nathalie sagt leise zu ihrer Mutter, die erschrocken ist, weil das Quiek ganz aus ihrer Nähe kommt:


Nathalie zur Mutter: Das war nichts! Das kam von dahinten und nicht von hier.


Mutter zu Nathalie: Ich dachte, es kam ganz aus der Nähe.


Nathalie zur Mutter: Nein, nein, das kam von dahinten!


Sprecher: Der Gottesdienst ist zu Ende. Alle haben zusammen das Vaterunser gesprochen und die Pfarrerin hat dann noch den Segen gesagt. Dann bekommen die Kinder noch ein Heft von ihr. Nathalie will das Heft gar nicht in den Ranzen tun. Sie sagt zu ihrer Mutter:


Nathalie zur Mutter: Trag du das Heft. Ich hab schon so viel mit der Tüte und dem Ranzen.


Sprecher: Auf dem Weg zur Schule wackelt der Ranzen auf Nathalies Rücken hin und her und das Meerschweinchen im Ranzen fühlt sich wohl. Es quiekt nicht mehr, sondern ist jetzt still.  Als sie in der Schule ankommen, kommen alle Kinder in den Klassenraum 205, 22 Kinder sind es in der 1. Klasse. Nathalie sitzt neben Lara. Die Lehrerin, Frau Grother  macht die 1. Schulstunde mit den Schülern. Nathalie und Lara gefällt es, weil es interessant ist und sie jetzt richtige Schülerinnen sind. Lara fällt auf, dass Nathalie so sehr auf ihren Ranzen aufpasst und sie nicht reinschauen lassen will. Dann kommt die Pause und alle sollen auf den Schulhof gehen mit ihrem Brot.


Nathalie zu Lara: Ich hab mein Brot in dieser Box. Die nehm ich jetzt mit raus.


Lara zu Nathalie: Schön, schön, ich brauch keine Box.


Sprecher: Als Nathalie und Lara draußen sind, passiert es. Die Box geht auf und das Meerschweinchen springt heraus und rennt weg. Lara ist erschrocken, die Jungs schreien und versuchen es zu fangen, einige fallen hin und tun sich weh. Lara und Nathalie laufen dem Meerschweinchen nach. Lara hat Glück: Das Meerschweinchen dreht um und läuft ihr direkt in die Arme. Sie packt es.


Lara zu Nathalie: Hier hab ich dein Meerschweinchen, es ist sehr schön, aber es hat Angst in der Schule.


Nathalie zu Lara: Danke, du hast mir mein Meerschweinchen wieder gebracht. Jetzt bist du meine Freundin.


Sprecher: Da kommt auch schon die Lehrerin, Frau Hofer, die die Pausenaufsicht hat. Sie lässt sich alles erklären und sagt zu Nathalie:


Hofer zu Nathalie:  Weißt du, dein Meerschweinchen hat es besser, wenn es zu Hause bleibt. Hier in der Schule ist es viel zu gefährlich für das Meerschweinchen. Du kannst auch nicht so gut lernen, wenn du auf das Meerschweinchen aufpassen musst. Wir rufen gleich mal deine Mutter an, die holt es ab.


Nathalie zu Hofer: Ja: Die Lara ist meine Freundin geworden, da kann das Meerschweinchen von jetzt an ruhig zu Hause bleiben.


Sprecher: So geschah es. Die Mutter holte das Meerschweinchen ab und Nathalie und Lara wurden Freundinnen. Die Jungs, die bei der Meerschweinchenjagd hingefallen waren, wurden von Frau Hofer verarztet, einige bekamen ein Pflaster aufs Knie geklebt. Man sollte in der Schule eben aufpassen, dass man nicht hinfällt. Aber auch die Jungs wurden Freunde.


Alle: In der Schule finden fast alle gute Freunde.