Ein Hauptelement für einen Gottesdienst mit Kindern, die
bald zur Schule gehen.

(Schulanfängergottesdienst)

Lass den Drachen steigen
(Autoren: Marlies und Alfred Klassen)

Beteiligt:

Eines Tages war der Junge Jörg ganz, ganz traurig. Es waren nur noch wenige Wochen,
bis er in die Schule gehen sollte. Als er so traurig war, lief er in den Schuppen seines Vaters, um dort Holz für ein Lagerfeuer zu holen. Als er die Tür öffnete und in den
Schuppen hineinging, sah er plötzlich den Drachen Luftikus, den er schon längst vergessen hatte.
J     Hallo Luftikus
D   Schön Jörg, dass du mich mal besuchst
J     Ach, ich bin so traurig, mir geht’s so schlecht, du kannst dir das gar nicht vorstellen.
D   Ja, wie kommt das denn? Tut dir was weh?
J     Nein, aber ich freu mich schon so sehr auf die Schule, doch ich kann nicht zu Schule gehen.
D   Warum denn nicht? Will dich der Lehrer nicht haben?
J     Doch, der Lehrer will mich gerne haben, aber mir fehlt noch so viel, was ich brauche, um
Zur Schule zu gehen.
D   Was fehlt dir denn? Ich denke du hast schon alles.
J     Mir fehlen noch die Hefte.
D   Ach, die kriegst du noch.
J     Aber mir fehlen auch noch Schuhe mit denen ich zur Schule gehen kann. Und vor allem habe ich noch keinen  Schulranzen. Ohne Schulranzen wird kein Kind angenommen.
D   Ja, Jörg, das ist schlimm, dann ich verstehen, dass du traurig bist. Aber, wenn du wüsstest wie traurig ich erstmal bin.
J     Wieso bist du denn traurig. Du hast doch alles, du hast es doch gut hier im Holzschuppen, es ist trocken und schön hier.
D   Ach, ich würde so gern fliegen! Schon so lange freue ich mich darauf, einmal zu fliegen.
J     Dann flieg doch.
D   Ich habs so oft versucht, aber es klappte nie. Denn mir fehlen noch so viele Teile ohne die ich nicht fliegen kann.
J     Was fehlt dir denn?
D   Mir fehlt die Querstange, mir fehlt der Schwanz. Kein Drache fliegt ohne Schwanz. Mir fehlt auch die Drachenschnur, an der ich hochgelassen werde. Ohne diese 3 Dinge kann ich unmöglich fliegen. Dabei will ich schon so lange ganz, ganz hoch fliegen.
J     Ich könnte dir helfen und die Teile anbauen, wenn du willst.
D   Na klar, doch. DA freue ich mich aber, dass du mir helfen willst.
J     Ich kann dir aber nur helfen, wenn mir einige Kinder dabei helfen. Welche beiden Kinder wolln mir denn dabei helfen, den Drachen heile zu machen?
D   Aber seid bitte vorsichtig. Macht mich nicht kaputt.
J     Ja, ja, jetzt maul mal nicht rum. Hier bauen wir jetzt die Querstange ein. Und jetzt kommt der Schwanz dran. Und zuletzt die Drachenschnur.
D   Ja, jetzt fühl ich mich schon viel besser. Ich glaube, ich bin vollständig.
J     Kinder: ist der Drachen jetzt vollständig?

K   Ja
D   Jörg, lass mich jetzt mal fliegen. Ich hab mir das schon immer so gewünscht.
J     Gut, dann nehm ich dich jetzt mal und halte die Schnur, dann fliegst du in dem Wind, der jetzt weht. Aber warte: die Kinder werden dich anfeuern, dann wirst du leichter fliegen.
Kinder: jetzt rufen wir alle zusammen, 3x Drachen flieg! (3x rufen alle)

Drachen wird hochgezogen.

D   Ach ist das schön hier oben. Ich sehe die ganzen Kinder die sich da unten freuen. Winkt doch mal mit euren Händen! (Kinder winken)

D    Jörg, hör zu, du hast mir gut geholfen. Ich kann jetzt fliegen. Du wirst auch bald zur
Schule gehen.
J     aber mir fehlt doch noch so viel
D    Das macht nichts. Die Hefte wird dir deine Mutter kaufen (Mutter bringt Hefte). Die
Schuhe hat deine Oma für dich schon fertiggemacht. (Oma bringt Schuhe). Den
Schulranzen schenkt dir dein Patenonkel (Patenonkel bringt Schulranzen).
J     Da freue ich mich aber. Vielen Dank für all die Sachen. Jetzt kann ich bald zur Schule
gehen.
D    Ja, alle werden sich mit dir freuen, so wie sich die Kinder mit mir gefreut haben. Und
Gott freut sich auch mit dir. Wie der blaue Himmel über mir ausgebreitet ist, so
hält auch Gott seine guten Hände über dich, wenn du zur Schule gehst und er ist immer
bei dir. Er schickt dir Menschen, die dir alles geben, was du noch brauchst.
J     Danke, lieber Drachen. Jetzt bin ich gar nicht mehr traurig, sondern kann die Schule kaum
noch abwarten. Wenn ich in der Schule bin, werde ich immer daran denken,
wie wir beide alles bekommen haben, was wir brauchten und wie du unter dem
blauen Himmel fliegst. Gott hat seinen Himmel ausgebreitet über dir und mir.
D    Na, dann mal los und ab in die Schule.

E    Als Jörg das hörte, nahm er seine Hefte, seine Schuhe und seinen Ranzen, winkte dem
Drachen noch einmal zu und rief: „auf Wiedersehn Drachen“ und lief los in die
Schule. Der Drachen unter dem blauen Himmel winkte zurück.