Marlies Klassen
 
 
 
 

 

 

Der vierte König II

1. Hinweise zur Gestaltung

Inszenierung nach dem beeindruckenden Bilderbuch: Der Vierte König von Ted Sieger und Stephanie Menge von Sauerländer
Bilder werden mit dem Beamer projiziert, zusätzlich wird die Geschichte von den älteren Kindern mit Instrumenten untermalt.
Instrumente: Glockenspiele > Stern, Trommeln > Herzklopfen, Tamburin (Windgeräusche) > Wind/Sturm und Regentropfen/Hagelkörner, Glöckchen > Blume, Kanne mit Wasser und Schüssel > Blume wird gegossen. Körpereigene Instrumente: Hände abklatschen und nacheinander auf Beine schlagen > Kamele galoppieren. Geräusche mit Mund und Stimme > Wind/Sturm heult und Kind weint.
König und Zubehör: Königsumhang, Krone, Sternkarte, Fernrohr, Kristall (wird textgerecht in Szene gesetzt) Neues Bild nach jedem Absatz

2. Die Geschichte: DER VIERTE KÖNIG


Erzähler: Vor langer, langer Zeit kamen drei Könige aus einem fernen Land und folgten einem Stern. Mitten durch die Wüste mußten sie reisen und kamen nach vielen Tagen und Nächten endlich zu einer kleinen Stadt. Melchior, Caspar und Balthasar waren ihre Namen. Sie werden auch die Weisen oder Magier genannt, oder Sterngucker. Und sie hatten Geschenke dabei: Gold, Weihrauch und Myrre, Geschenke für ein neugeborenes Kind. Es gab aber noch einen vierten König der sich auf die lange, mühsame Reise machte. Dieser König war …


König erscheint mit Königsumhang, Krone, Sternkarte, Fernrohr, Kristall


KM: … ich, König Mazzel. Ich war der vierte König. Zu meinem kleinen Königreich gehörten nur mein Kamel Chamberlin und ich, der Sterngucker, der die fernen Sterne seine Freunde nennt. Jede Nacht hielt ich mit meinem Fernrohr Ausschau nach dem Zeichen, das den König der Könige verkünden würde. Wie lange ich schon Ausschau gehalten hatte? Tausend Nächte? Zehntausend Nächte? Und dann geschah es: das Zeichen erschien am Himmel! Ein ganz hell leuchtender Stern! Mein Herz machte Freudensprünge: Ein König war geboren und mein Kamel und ich machten uns unverzüglich auf den Weg. Wir ritten durch die Nacht, der Stern zeigte uns den Weg und ich fühlte mich sicher. Am Rand der Wüste war ich verabredet mit meinen drei Freunden, den Königen. Aber plötzlich wurde es windig, ein Sturm zog auf, beißenden Staub blies er uns in die Augen, der Wind heulte und brüllte. Wir kämpften gegen den Sandsturm an – kaum einen Schritt kamen wir voran. Und endlich, wir konnten es kaum glauben, taumelten wir aus dem Sturm heraus in die Stille ---- . Chamberlin hörte zuerst das leise Weinen über dem Wind. Was sollten wir tun? Meine Freunde warteten. – Egal, wir kehrten wieder um, in den Sturm hinein, und mitten in Sand und Sturm fanden wir ein kleines Nomadenmädchen, ganz allein und voller Angst. Ihren Namen hatte der Wind fortgeweht. Ich wickelte sie in meinen Umhang und trug sie durch den Sandsturm. Wir waren glücklich, sie gefunden zu haben, und ihr könnt euch vorstellen wie froh ihre Familie war als sie uns fand. Am Treffpunkt angekommen fanden wir dann die Nachricht: „Mein lieber Mazzel, wir haben so lange wie möglich gewartet. Wir reisen jetzt quer durch die große Wüste. Einer allein kommt schneller voran als drei und wir sind sicher, dass du uns unterwegs treffen wirst. Dein Freund Balthasar.“ Chamberlin galoppierte jetzt schneller als er jemals galoppiert war in seinem Leben. Da vor uns, da sahen wir sie, aber als wir näher herankamen war es eine Kaufmannskarawane die sich in der Wüste verirrt hatte. Was sollten wir tun? Ich holte meine Sternkarte hervor und führte die ganze Karawane langsam und sicher aus der Wüste heraus. Jetzt wollte ich unbedingt schnell meine Freunde einholen. Wir ritten, bis wir müde waren. Dann hielten wir an, weil wir uns ausruhen mußten. Chamberlin hörte zuerst das leise, klingende Läuten in der Stille. Eine halb vertrocknete Pflanze schaute zu uns auf. Ich gab ihr mein letztes Wasser und die Pflanze begann zu blühen. Sie ließ eine runde Frucht in meine Handfläche fallen, die sich anhörte wie eine Glocke. Wir wunderten uns und waren verwirrt, … aber der Stern leuchtete am Himmel und ich wollte unbedingt schnell zu unseren Freunden. Deshalb zogen wir los. Ein Weg führte uns den Berg hinauf. Es war eisig kalt und die Regentropfen verwandelten sich bald in Hagelkörner. Sehen konnten wir auch fast nichts mehr, aber schließlich hatten wir die Bergspitze erreicht. Der Stern leuchtete dort oben über den Wolken hell und den Abstieg schafften wir schnell. Dann standen wir vor einer Mauer, die endlos lang war und keine Türen hatte. Stellt euch vor: Da mußten arme Arbeiter an einer Mauer bauen, sie bekamen nicht mal Geld sie dafür, nur ein wenig zu Essen jeden Tag. Diese Menschen taten mir so leid, wie sie sich jeden Tag abplagten. Ich mußte sie befreien. Ja, ich habe sie in die Freiheit geführt und sie gingen mit mir den Weg nach Bethlehem, immer dem Stern nach.
Dort trafen wir ein paar Hirten mit einer frohen Botschaft. Sie waren dem Stern zu einem Stall gefolgt, sie hatten das neugeborene Kind besucht und die drei Könige gesehen. Mein Herz sang vor Freude. Doch die Hirten sagten: „Bleibt hier, der König Herodes hat Böses im Sinn, der hat seine Soldaten ausgeschickt, das neugeborene Kind zu suchen.“ Ich musste dieses Kind retten! Chamberlin und ich jagten den Hügel hinab. Soldaten durchsuchten schon das Tal. Wir versteckten uns hinter halb verfallenen Hütten. Da erschien aus der Dunkelheit ein Mann der einen Esel führte, auf dem saß eine Frau mit einem Baby im Arm. Sie sahen verängstigt aus, das Kind begann zu weinen. In diesem Moment winkte ich die kleine Familie zu unserem Versteck. Wir saßen alle ganz still da, bis die Soldaten wieder weg waren. Auch die Familie wollte schnell weiterziehen.
Chamberlin und ich waren nun allein am Rand der großen Stadt. Der Stall, von dem die Hirten erzählt hatten, lag vor uns auf einem Hügel – aber als wir hinkamen, war der Stall leer. Wir waren zu spät gekommen! Das machte mich ganz traurig und ich weinte. Und dann geschah etwas Wundervolles: Ich hörte eine sanfte Stimme. „Sei nicht traurig, König Mazzel, du bist nicht zu spät! Du warst die ganze Zeit über bei mir. Ich hatte mich verirrt und du zeigtest mir den Weg. Ich war durstig und du gabst mir zu trinken. Ich war gefangen und du hast mich befreit. Du warst da als ich dich brauchte und ich werde bei dir sein, für immer.“ Mein Herz war voll Freude. Die aufgehende Sonne wärmte mein Gesicht. Ein neuer Tag begann. Draußen vor dem Stall warteten die Hirten mit meinen Freunden. Wir lächelten uns an und umarmten uns. Dann machten wir uns auf den Weg zu ihren Wiesen und Weiden. Und so kam es, daß ich die drei Könige nie getroffen habe. Balthasar, Caspar und Melchior reisten zurück in ihre Königreiche, ich nicht. Ich bin nicht länger König: Ich bin Hirte und Chamberlin ist ein Schäfer-Kamel. Er kümmert sich um unsere Schafe und ich kümmere mich um unsere Freunde. Wir sind sehr glücklich. Von Zeit zu Zeit gehen wir nachts gern auf die Wiese und betrachten den Sternenhimmel. Und obgleich der Stern schon lange von seinem Platz verschwunden ist, leuchtet er immer noch hell in meinem Herzen.

3. Gottesdienstablauf

Gottesdienst am Donnerstag, 16.12.11 in St. Georg, Grenzach-Wyhlen
1. Einzug mit den Schulanfängern bei Orgelmusik
2. Begrüßung: Pfr. Schrempp
3. Lied: Wir sagen euch an den lieben Advent 1-3
4. Einführung ins Thema: Der 4. König: Gabi
5. Lied: Stern über Bethlehem
6. Lied von der Mondgruppe: “Der Melichior, der Kaspar und der Baltasar”
7. Geschichte erzählen mit Bildern und Musik: Bea, Marlies
8. Lied: Tragt in die Welt nun ein Licht
9. Kurze Ansprache und Gebet: Pfr. Schrempp
10. Fürbitten: Hildegard und 8 Kinder
11. Gebet: Vater unser
12. Segen: Pfr. Uwe Schrempp

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