Religionspädagogische Vorüberlegungen und Reflektionen zur Durchführung 1

 

Vorwort:

 

„Das Gedächtnis, unsere Träume von der Gerechtigkeit und die Sprache der Hoffnung sind nicht selbstverständlich. Man muss sie lernen und man muss sie ernähren: Mit Geschichten  von der Rettung des Lebens! Die Hoffnung ernährt sich von „Entrinnungsgeschichten“!“

 

Glaubensgeschichten sind Hoffnungsgeschichten, Entrinnungsgeschichten. Sie erzählen vom Leben und seinen Herausforderungen, davon, dass sich immer wieder einzelne Menschen,   eine Gruppe oder ein ganzes Volk mutig besonderen Herausforderungen und Schwierigkeiten gestellt haben die unüberbrückbar schienen, in denen es oft um Leben oder Tod ging. Die  Bibel erzählt von solchen Geschichten in denen Menschen nicht nur auf ihre eigenen Fähigkeiten vertrauten und Mut bewiesen, sondern außerdem wussten: Gott ist bei mir, Gott  ist mein Helfer. Auf Gott kann ich mich verlassen, ihm vertraue ich.

Eine Hoffnungsgeschichte, die Erzählung von David und Goliath aus dem Alten Testament der Bibel wählten wir für unser Projekt aus, denn sie zeigt  klar:  MUT TUT GUT – David vertraut auf seine Fähigkeiten und seinen Mut und auf Gottes Hilfe. Mutig handeln, die Herausforderung annehmen und siegen, in dieser Geschichte auch zum Wohl der Gemeinschaft, ist hier das Thema. Der Sieg Davids über den Riesen Goliath sicherte dem Volk Israel schließlich seine Autonomie.

Was aber hat diese Geschichte von David und Goliath mit unseren Kindergartenkindern zu tun? Speziell mit allen 23 Jungen ab ca. 4 Jahren, für die wir die Projektzeit konzipierten?

 

Situationsanalyse:

Seit Herbst 2007 ist unser Kindergarten vollständig auf VÖ Zeiten umgestellt, das heißt, das die jeweils zwei Gruppen nicht mehr zeitversetzt  sondern gleichzeitig das Außengelände nutzen. Wir wollten die Projektzeit gruppenübergreifend und in zwei Gruppen gestalten, deshalb  beobachteten wir schon im frühen Frühjahr die Freispielphase draußen gezielt und auf ein mögliches Thema hin. Wir sahen, dass Kinder, insbesondere Jungen rivalisierten stark miteinander und untereinander,  erprobten eigene Stärke und damit eigene Selbstwirksamkeit und Durchsetzungsvermögen.

 

1. Stark-Sein wurde mit dem Stock in der Hand noch unterstrichen.

2. Zusammenschluss  in Gruppen macht mächtig! Miteinander kämpfen, andere jagen, gefangen nehmen, Aufruhr stiften

3. Es gab Sieger und Verlierer, Jäger und Gejagte.

Konsequenzen: Kinder halten sich an Absprachen und Regeln.

 

Regeln und Absprachen werden vereinbart, wenn einzelne Kinder oder Gruppen mit dem Ist-Zustand nicht zufrieden sind, bzw. Veränderung notwendig wird.

Wir einigten uns erst mal auf die einfache und wirkungsvolle Regel:

„NEIN – ich will das nicht!“ ist zu akzeptieren als Grenze und Schutzraum.

Räume und Möglichkeiten schaffen

Mit den Kindern überlegten wir Möglichkeiten, den Spielraum draußen vielfältiger zu gestalten.

Beschäftigen und  Erproben kann man sich auch beim Klettern, Fußball  spielen, Wettrennen, Gartenarbeit ...

Aus dieser von uns beobachteten Situation heraus entstand die Idee zu dem ProjektMUT TUT GUT am Beispiel von David und Goliath. Mutig und stark sein wollen alle!

Dabei sollten die Kinder zunächst sich selbst wahrnehmen, eigene Fähigkeiten ausprobieren und einschätzen, sich selbst etwas oder mehr zutrauen und Mut zeigen! Erfolge erleben und genießen, sowie erkennen: gemeinsam sind wir stark! (Nicht nur körperlich). Freiheit und Grenzen sollten erfahren werden, Verständnis füreinander und Rücksicht nehmen geübt werden. Absprachen treffen und wenn nötig ein klares JA oder NEIN sagen lernen.

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